McKinsey Studie zu den positiven und negativen Auswirkungen der Digitalisierung

Dieser Beitrag wurde zuletzt am 17. November 2019 aktualisiert.

Das McKinsey Global Institute hat eine Studie (in englischer Sprache) veröffentlicht in der die positiven und negativen Auswirkungen der Digitalisierung beleuchtet werden.

Das Handelsblatt fasst zusammen: Seit 1800 sind Wachstum und Lebenserwartung parallel zur Reduzierung der Arbeitszeit deutlich gestiegen. „Technologie hat in Europa und in den USA in den vergangenen 40 Jahren erheblich dazu beigetragen, dass es den Menschen besser geht“, sagt Eckart Windhagen, Seniorpartner von McKinsey. Ihm zufolge lasse sich dieser Trend nur dann fortsetzen, „wenn Unternehmen neue Technologien richtig einsetzen“. Anhand von rund 600 Fallbeispielen und technologischen Anwendungen hat das McKinsey Global Institute (MGI) mehrere Bereiche identifiziert, in denen sich digitale Innovationen positiv auf das Wohlbefinden von Individuen und Gesellschaften auswirken.

Gleichzeitig kann die Digitalisierung dafür sorgen, dass diese Umwälzungen weniger einschneidend verlaufen. Digitale Job- und Kollaborationsplattformen sorgen für neuartige Möglichkeiten der Vernetzung, Arbeit und Einkommensgenerierung, was sich letztlich auch positiv auf den materiellen Lebensstandard auswirken kann.

Der Grundstein für den beruflichen Werdegang und damit das Wohlergehen wird entscheidend beeinflusst von der Bildung. Technologie kann hier bei der Vermittlung, Aneignung und Evaluierung von Wissen helfen. Künstliche Intelligenz (KI) kann Schüler individuell bei der Frage unterstützen, wie sie am besten lernen und Tests so gestalten, dass sich deren Schwierigkeitsgrad dem Lernfortschritt anpasst. Online-basierte Lernplattformen ermöglichen den Zugriff auf Wissen von überall in der Welt und zu jeder Zeit.

Gleichzeitig reduzieren sie die Kosten der Lehre. Digitale Whiteboards und der Zugang zum Internet ergänzen die traditionellen Werkzeuge bei der Wissensvermittlung. Und schon heute evaluieren smarte Bewertungssysteme Tests in den Bereichen Wirtschaft und Informatik schneller als Lehrer und Professoren.

Den direktesten Einfluss auf unser Wohlbefinden und Leistungsvermögen hat die Gesundheit. Moderne Technologien können hier in vielerlei Hinsicht einen Mehrwert bietet. Big Data hilft schon heute großen Medikamentenherstellern, neue Arzneimoleküle zu testen. Auch in der Zell-Therapie und der Gentechnik steckt dank intelligenter Systeme viel Potenzial. KI wird bereits eingesetzt bei der Diagnose von Malaria oder Alzheimer und hilft Schlaganfälle und Herzinfarkte vorherzusagen. Roboter übernehmen zudem immer diffizilere Eingriffe.

Darüber hinaus helfen Gesundheitsapps und Fitnesstracker zu einer Sensibilisierung für ein gesündere Lebensweise durch die Überwachung wichtiger Vitalfunktionen. Technologie in Krankenhäusern kann die Pflege von Insassen optimieren und die Belegungszeiten verkürzen – bei einem Krankenhaus in Rio de Janeiro um immerhin mehr als drei Tage im Schnitt. Verbesserungen bei der Gesundheit und Lebenserwartung sind womöglich die größten Beiträger zu einem Ansteigen des Wohlbefindens nach dem BIP.

Informations- und Kommunikationstechnologien verbrauchen jährlich 1700 Terawattstunden Strom und damit rund acht Prozent der weltweit genutzten Strommenge. Auf der anderen Seite hat die Digitalisierung positiven Einfluss auf das Klima, indem etwa intelligentes Verkehrsmanagement in Städten, einschließlich der Optimierung von Ampelnetzen, den Verkehrsfluss verbessert und damit die Auswirkungen der Luftverschmutzung reduziert. Technologie kann außerdem Treibhausgasemissionen durch Energieeffizienz, erneuerbare Energiequellen sowie Batterie- und Steuerungstechnologien zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage reduzieren.